Ingenieurvermessung

Lagepläne zur Planung

Als erster Schritt in der Entwurfsplanung müssen dem Planer die Grundstücksdaten aus dem Liegenschaftskataster zur Verfügung gestellt, und eventuell aufbereitet werden.

Bestandsaufnahmen

Bei der Bestandsaufnahme werden das Gelände, Gebäude, Straßen, Bewuchs, Leitungen oder technische Einrichtungen in Lage und Höhe erfasst.
Dabei werden entweder einzelne Punkte gemessen, oder es wird mit einem Laserscanner eine komplette Punktwolke der Umgebung erzeugt.
Die Daten werden im Büro aufbereitet und dem Architekt oder Planer in digitalen Plänen zur Verfügung gestellt.
Städte und Gemeinden nutzen diese Daten oft in ihren raumbezogenen Auskunftssystemem (GIS).

Digitale Geländemodelle

Aus der dreidimensionalen Bestandsaufnahme kann ein digitales Geländemodell erstellt werden. Das heißt, aus den aufgenommenen Punkten wird eine Dreiecksvermaschung erzeugt. Aus dieser können dann Höhenlinien berechnet werden, 3D-Ansichten erzeugt werden oder sie dient als Grundlage für Erdmassenermittlungen.

3D Laserscanning

Beim 3D Laserscanning wird die gesamte sichtbare Umgebung um des Scanner, oder ein beliebiger Ausschnitt davon erfasst. Dabei wird eine Punktwolke erzeugt, die je nach gewünschtem Detailgrad mehrere Millionen Punkte enthalten kann. Da der Scanner ebenfalls Bilder aufnimmt, kann die Punktwolke in Echtfarben dargestellt werden. Die Scans (Punktwolken) der einzelnen Standpunkte können zu einem komplexen Gesamtmodell zusammengehängt werden. Aus den Punktwolken können zum Beispiel Grundrisse, Schnitte, Ansichten oder auch 3D Modelle abgeleitet werden.

Lagepläne zum Bauantrag

Für die Errichtung, Änderung und den Abbruch baulicher Anlagen ist, bis auf bestimmte Ausnahmen, eine Baugenehmigung erforderlich.
Das Vermessungsbüro fertigt dazu den Lageplan zum Bauantrag nach LBOVVO. Er besteht aus einem zeichnerischem Teil im Maßstab 1:500 und einen schriftlichen Teil, der u.a. Angaben zum Eigentümer des Baugrundstücks, dem Bauherrn, Baulasten, Grund- und Geschossflächenberechnungen enthält.
In einem Abstandsflächenplan werden die erforderlichen Abstandsflächen der Wände des Gebäudes dargestellt.

Absteckungen

Bei der Absteckung werden Punkte aus der Planung wie Gebäudeecken, Randsteine oder Leitungen in die Natur übertragen und vor Ort z.B. mittels Holzpflöcken markiert.
Für die Erstellung von Außenanlagen wie Mauern und Zäunen wird oft der Grenzverlauf markiert.
Bei der Bauvermessung wird das Untergeschoss des geplanten Hauses für den Erdaushub abgesteckt.

Einschneiden des Schnurgerüstes

Nach dem Erdaushub für ein geplantes Gebäude wird vom Bauunternehmer um die Baugrube ein Schnurgerüst erstellt, auf dem mit Nägeln die Achsrichtungen markiert werden.

Erdmassenermittlung

Aus der Differenz zweier Geländemodelle, z.B. dem Modell des ursprünglichen Geländes und dem Modell der Baugrube, kann eine Erdmasse berechnet werden.

Meterrisse

Im Rohbau eines Gebäudes wird für jedes Geschoss eine einheitliche Höhenangabe z.B. für den Einbau des Estrichs benötigt. Diese wird aus der gemittelten Rohfußbodenhöhe zuzüglich des Bodenaufbaus und zuzüglich einem Meter berechnet. Sie wird mittels einer Marke an der Wand markiert.

Deformations- und Setzungsmessungen

Für die Feststellung von Bewegungen an einem Bauwerk, z.B. wegen Baumaßnahmen in der Umgebung, werden hochpräzise Vermessungen durchgeführt. Dabei werden bestimmte Punkte in regelmäßigen Zeitabständen gemessen und die Differenzen in einer Tabelle dargestellt.